GdeB Oktober 2023
Am vergangenen Wochenende fand die Jahreshauptversammlung der GdeB statt. Auf dem Weg nach Neunstein-Aua legten wir einen Zwischenstopp beim Wabenprofi ein, um am Praxistag zur Sublimierung von Oxalsäure teilzunehmen. Neben angenehmen Gesprächen mit Kollegen bekamen wir einen guten Einblick in die theoretischen und praktischen Anwendungsempfehlungen von Bio Vet Andermatt. Es ist ratsam, sich im Sinne des Anwenderschutzes und der Wirksamkeit der Behandlung an die Erkenntnisse und Empfehlungen des Herstellers zu halten.
Für mich war es die erste GdeB Veranstaltung, daher war ich gespannt was mich erwartet. Die Fahrt verlief jedenfalls sehr kurzweilig und war geprägt von imkerlicher Unterhaltung. Gute Stimmung herrschte ebenso auf der Jahreshauptversammlung und dem Rahmenprogramm. Ich durfte einige Kollegen kennen lernen von denen ich schon viel gelesen habe bzw. von denen ich Videos angesehen habe. Beim Essen und in den Pausen haben sich spannende Gespräche und erfrischende Fachsimpelei ergeben. Positiv überrascht war ich wie schnell man aufgenommen wird und Teil der Diskussionen ist.
Am Freitagabend starteten wir mit dem Abendessen und lockeren Beisammensein in die Veranstaltung, was eine tolle Gelegenheit bot Kollegen in kleiner Runde kennen zulernen. Der Samstag war geprägt von der Jahreshauptversammlung selbst. Diese bot einen Blick in das was die GdeB Verantwortlichen im letzten Jahr geleistet haben, das kann sich sicherlich sehen lassen und verdient Respekt. Natürlich reicht es irgendwann mit den administrativen, rechtlichen, finanziellen und juristischen Themen, daher waren danach fachliche Vorträge geplant.
Dr. Melanie von Orlow führte uns in die Welt der Wildbienen ein und präsentierte uns Forschungsergebnisse zu Honig- bzw. Wildbienenkonkurrenz. Wichtig zu beachten ist, wo diese Forschungen durchgeführt wurden. Ist die westliche Honigbiene heimisch in diesem Land? Falls nein, können die Ergebnisse womöglich nicht auf die Gebiete, in denen die Honigbiene heimisch ist, übertragen werden. Ebenso wichtig ist, an welchen Kulturen bzw. Pflanzen die Untersuchungen vorgenommen werden, da blühende Pflanzen nicht gleichermaßen von Wildbienen beflogen werden. Dies können auch wir bei der Auswahl von Blühmischungen berücksichtigen und z.B. neben Sonnenblumen und Phacelia auch Rainfarn, Blutweiderich oder Wegwarte zu säen. Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte, dem sei die Arbeit „Die Konkurrenz von Honigbienen und Wildbienen im kritischen Kontext und Lektionen für den deutschsprachigen Raum“ von Kristina Gratzer & Robert Brodschneider empfohlen. Es scheint hier noch viel Forschungsbedarf zu geben.
Die Vorstellung der Situation der Belegstelle Hausberg bewegte die Imker. Dabei ging es nicht nur um die aktuellen Umstände und die juristische Situation, sondern auch um mögliche weitere Auswirkungen in diesem Zusammenhang. Sollte die Wildbienenkonkurrenz in bzw. im Flugradius von Naturschutzgebieten weiter Schule machen, sind nicht nur, unabhängig der Bienenrasse, Belegstellten in Gefahr, sondern jede Form von Bienenständen. Wir Imker können beitragen dies zu verhindern in dem wir den Streitfall der Belegstelle Hausberg in der Imkerschaft bekannt machen und vorstellen.
Am Sonntag wurde die Veranstaltung mit weiteren Vorträgen geschlossen. Ich bin gespannt auf den Messestand und die Sprechstunden auf der eurobee in Friedrichshafen im Kontext von Varroaeresistenz 2033. Einen Einblick in die Planungen haben wir in einem Vortrag von Tino Lorz bekommen. Einige Hochkaräter aus den verschiedenen Verbänden werden am Buckfast Messestand Input geben und Fragen beantworten.
Matthias Kern.