Imkertage AlpenRhein
Imkertage AlpenRhein – Von Bruder Adam bis Varroaresistenzzucht
Im benachbarten Vorarlberg fanden erstmalig die Imkertage Alpenrhein statt. Eine Gruppe passionierter Imker entwickelte auf der Heimfahrt vom letztjährigen Weimarer Bienensymposium die Idee eine derartige Veranstaltung zu organisieren.
Schon auf dem Heimweg konnten Telefonate geführt werden und Klaus Fehrenbach als Referent gewonnen werden.
Letztes Wochenende fanden nun die Imkertage AlpenRhein in Meiningen bzw. Klaus statt.
Am Freitag ging es bei kühlen Temperaturen aber glücklicherweise trockener Witterung zu den Bienenvölkern, um einen Praxistag durchzuführen. Es wurden je nach Erfahrung und Völkerzahl der Imker Gruppen gebildet. In diesen Gruppen wurden die jeweiligen Bienenstände angefahren. Dort wurde die Frühjahrsrevision demonstriert sowie viele Fragen und Anregungen diskutiert. So entstanden fruchtbare Diskussionen um Beute, Betriebsweise, Isolierung, Königinnenzucht, Ableger Bildung uvm.
Am Samstag standen Vorträge auf der Tagesordnung, die stark von unseren Koryphäen von Buckfast Süd geprägt wurden. Am Vormittag referierte Jürgen Binder zum angepassten Brutraum und den aktuellen Herausforderungen der Imkerei sowie Lösungsansätze für eben diese.
Nach dem Mittagessen war unser Zuchtkoordinator Matthias Arndt auf der Bühne, um zu Varroaresistenzzucht zu sprechen.
Matthias erklärte Grundlagen der Bienengenetik und stieg dann in die Vorgehensweise der Varroaresistenzzucht ein. Dabei präsentierte er auch das SETBie Projekt und die Ergebnisse dazu. Klaus Fehrenbach schilderte danach in die Geschichte um Bruder Adam. Sein unterhaltsamer Vortrag war geprägt von vielen Bildern der Imkerei von Bruder Adam im Buckfast Abbey. Als Zeitgenosse Bruder Adams konnte er einige Geschichten erzählen und präsentieren wie Bruder Adam imkerte.
Als Abrundung des Tages fand ein moderiertes „Couch Geflüster“ mit
Klaus Fehrenbach,
Eugen Neuhauser und
Jürgen Binder statt.
Jürgen Binder stellte die Fragen an die beiden erfahrenen Züchter von Buckfast Süd.
Zum Einstieg ging es um die Entstehung des Konflikts Buckfast vs. Carnica. Neben historischen Anekdoten wurden hier beiderseits Fehler eingeräumt. Viel wichtiger ist allerdings das Fazit und der Ausblick. Wir sollten diese Konflikte und Barrieren überwinden und zusammen arbeiten anstatt uns zu bekämpfen. Anschließend wurde das Schied thematisiert. Die Frage war, ob Schieden grundsätzlich sinnvoll ist und falls ja, was von einem Thermoschied zu halten ist. Zusammenfassend scheint das Schieden für die sehr starken Völker mit den max. 20% der besten Königinnen nicht notwendig, für alle anderen Völker allerdings schon.
Eugen Neuhauser betonte auch die positive Wirkung von Thermoschiede, die auch er in seiner Imkerei im Einsatz hat. Nachdem über den ganzen Tag hinweg die ganze Varroaresistenzzucht und Bienengesundheit immer wieder thematisiert wurde, drängte sich die Frage auf wie die Imker von groß bis klein beitragen können. Hierbei ist wichtig, dass nicht die ganze Arbeit den Profis und Berufsimkern überlassen werden kann. Die Zuchtgruppen, wie wir sie gerade bei Buckfast Süd aufstellen, sind ein wichtiger Schritt. Hier können die Imkerinnen und Imker Anschluss finden und zur Varroaresistenzzucht beitragen. Weiters sind alle gefragt, um die eigenen Fähigkeiten in Bezug auf Analyse der Gesundheit des Volkes sowie deren Erhaltung zu auszubauen.
YouTube Kanal: https://www.youtube.com/@imkertagealpenrhein
Matthias Kern