Wie läuft es bei Euch so?
Die diesjährige Zuchtsaison war für mich als Neuzüchter von großer Bedeutung und zugleich eine Herausforderung.Als Züchter ist es von großer Wichtigkeit, über guten Zuchtstoff zu verfügen, qualitativ hochwertige Belegstellen zu besuchen und ausreichendes Material zur Verfügung zu haben. Doch während diese Elemente zweifellos entscheidend sind, habe ich erfahren, dass die Kameradschaft und Zusammenarbeit mit meinen Kollegen ein unverzichtbarer Bestandteil meiner bisherigen Ergebnisse waren.
Durch die Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen wie beispielsweise der Vortrag von Eugen Neuhauser, die Varroaresistenztagung "Varroaresistenz 2033" in Veitshöchheim und diverse Zuchtkurse bin ich euphorisch in die Saison gestartet, doch das nasse und kalte Frühjahr hat mich schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Die Unterstützung meiner Imkerkollegen hat mich in vielerlei Hinsicht getragen. Ohne die Hilfe und Ratschläge vieler Imker, „Großmeister“ und Bieneflüsterer, die bereitwillig ihr Wissen am Stammtisch, per Telefon oder in persönlichen Gesprächen geteilt haben, hätte ich viele Herausforderungen nicht bewältigen können. Es war inspirierend zu erleben, wie die Buckfastgemeinschaft bereit ist, ihr Wissen zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Obwohl die Imkerei eine Tätigkeit für Individualisten ist, habe ich erkannt, dass Zusammenarbeit und Teamgeist von großer Bedeutung sind, insbesondere angesichts der steigenden Preise und der Notwendigkeit, Wege zu den Belegstellen zu teilen und Fahrgemeinschaften zu bilden. Es ergibt nur Sinn, sich zu vernetzen, sei es lokal zu Fahrgemeinschaften oder indem mehrere Imker aus derselben Stadt zusammenarbeiten. Dabei sind Vertrauen, Zuverlässigkeit und die Fähigkeit, das Können des anderen richtig einzuschätzen, von zentraler Bedeutung.
Das Ergebnis unserer unermüdlichen Arbeit, gleich im Jahr "Null"
unserer Zuchtgemeinschaft: Unsere Begattungskästen endlich
auf der auf der Belegstelle
Die Kameradschaft unter den Imkern hat mir geholfen, meine Kenntnisse zu erweitern und mein Handwerk zu verbessern. Durch den Dialog, offene Aussprachen und ein gegenseitiges Verständnis konnten wir als Team besser vorankommen. Indem so viele Imker ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilen, haben wir alle von den verschiedenen Perspektiven und Herangehensweisen profitiert.
Imkern ist zwar keine Mannschaftsportart, aber dennoch habe ich gelernt, dass im Team alles besser funktioniert. Die Kameradschaft unter den Kollegen hat mir gezeigt, dass wir gemeinsam viel erreichen können, sei es durch den Austausch von Informationen und Zuchtstoff, die Arbeitsteilung oder die mentale Unterstützung, wenn Rückschläge verkraftet werden müssen. Denn es gab nicht nur Erfolge zu verbuchen! So gab es hier und da mal eine Serie, die nicht geklappt hat. Ein Starter, der nicht richtig gestartet hat oder der erhoffte Output, der nicht so war wie gewünscht. Rückschläge gehören dazu, und schließlich lernt man aus Fehlern ja meistens am besten!
Ein weiteres negatives Erlebnis war der Diebstahl einer Vereins-Zuchtmutter. Eine solche Aktion kann zu einem starken Misstrauen gegenüber anderen Imkern führen.
Auch in einem Verein oder in einem Zuchtteam läuft nicht immer alles rund. Wo Menschen zusammenarbeiten, passieren Fehler, es kann zu Konflikten kommen oder es gibt Schwierigkeiten im Ablauf.
Ich möchte jetzt nicht im Detail darauf eingehen, aber es waren definitiv Situationen, die für Ärger gesorgt haben. Doch vielleicht werden wir in ein paar Jahren darüber am Züchterstammtisch lachen können! In solchen Momenten ist eine offene Aussprache von großer Bedeutung, und es ist gut, wenn es Menschen in unseren Reihen gibt, die als Vermittler wirken können.
Daher möchte ich einen kleinen Aufruf zu mehr Dialog, früher Aussprache und Verständnis innerhalb der Imkergemeinschaft starten. Lasst uns weiterhin zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterstützen, denn gemeinsam sind wir stärker. Möge die Kameradschaft unter den Imkern weiterhin wachsen und uns allen helfen, unsere Leidenschaft für die Imkerei zu teilen und die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Im Team geht alles besser!
Euer Chris Schneider