Varroaresistenz 2033
Varroaresistenz 2033 - Handeln, Einigen und die Zukunft der Varroaresistenzzucht sichern
Seit der inspirierenden Auftaktveranstaltung in Veitshöchheim bin ich stolz darauf, Teil des visionären Projekts Varroaresistenz 2033 zu sein. In den letzten Tagen führte ich mit Imkerkollegen zahlreiche Gespräche über die Zukunft dieses Projekts, und dabei wurde klar, dass unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen existieren.
Varroaresistenz 2033 - Mehr als nur Geld
Was erwarten wir also von Varroaresistenz 2033? Einige mögen sich eine sofortige Lösung wünschen, in Form einer vollständig varroaresistenten Biene, die keine Behandlung gegen Varroamilben benötigt oder jemals auf Milben und Schadschwellen überprüft werden muss. Vielleicht träumen andere von einer finanziellen Förderung und Geld für Ihr Tun, als ob irgendwo eine Schatztruhe stünde, aus der jeder so viel nehmen möge, wie er tragen kann. Doch sollten wir Geld nicht als unser oberstes Ziel betrachten. Nein! Wir sollten nicht auf Geld und Förderungen warten, sondern zuerst unsere Arbeit tun, uns zusammenschließen, uns einigen und in einer gemeinsamen Sprache sprechen.
Gemeinsam den Weg gehen
Es geht bisher lediglich um die ersten Schritte, die wir gemeinsam gehen müssen. Varroaresistenz 2033 umfasst weit mehr als nur die Biene selbst oder ein bestimmtes genetisches Merkmal. Es umfasst Bildung in Bezug auf Zucht und Vermehrung. Es beinhaltet Belegstellenarbeit, Anpaarungszonen und künstliche Besamung. Haben alle Imker bereits verstanden, warum biotechnische Maßnahmen Teil des Projekts sind? Möglicherweise benötigen wir mehr Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung. Ist das Projekt wirklich nur eine Geldbeschaffungsquelle? Ständig redet man nur über Geld, Förderungen und Zuschüsse. Was wird mit dem Geld dann getan, wenn es da ist? Und eine Frage, die mich umtreibt ist: Was geben die Leute dem Projekt wieder zurück, die da auf den Geldsegen warten? Sicher, eines der Ziele ist es, die Rahmenbedingungen für die Varroaresistenzzucht zu verbessern. Und da gehören finanzielle Mittel dazu. Aber das erreichen wir nur gemeinsam. Wenn wir es im kleinen nicht schaffen uns zusammen zu schließen, wie sollen wir dann daraus ein europäisches Projekt entstehen lassen?
Die Rolle der Verbände
Wie muss Varroaresistenz 2033 aufgebaut sein, damit effektiv gearbeitet werden kann. Die Struktur muss stimmen, sodass das Geld dort ankommt, wo es benötigt wird: bei den Züchtern. Kein Selbstbedienungsladen, ein System, das Missbrauch und Mitnahmeeffekte ausschließt, sollte geschaffen werden. Es muss nachvollziehbar sein, wofür das Geld ausgegeben wird. Nicht, öffentliches Geld in irgendwelchen dubiosen Ecken versickern lassen. Das könnte komplex werden, wenn man jeden Züchter persönlich fördern muss, Zuchtnachweise kontrollieren und Förderanträge bearbeiten muss. Zu unterschiedlich sind die Zuchtgruppen, Zuchtwege und Ausrichtungen. Es müssen Standards geschaffen werden. Die Dach- und Landesverbände der Zucht- und Imkerverbände können hierbei eine wichtige Rolle spielen. Sie müssen das Rückgrat von Varroaresistenz 2033 sein. Sie haben die administrative Struktur und Vernetzung, von der Beute bis in die Politik und Wissenschaft. Und es braucht jemanden, der das ganze koordiniert. Verbandsübergreifend.
Den Wert der Zuchtarbeit erkennen
Das Projekt hat auch eine andere wichtige Aufgabe: Es wird den Wert der Zuchtarbeit und hochwertiger Königinnen wieder ins Bewusstsein der Imker rufen. Wir sollten nicht auf großes Geld warten, sondern zuerst handeln und uns einigen. Dann kommt das Geld auch. Andernfalls werden wir unser großes Ziel, die Varroaresistenz 2033 zu erreichen, nicht verwirklichen. Nicht, weil es unmöglich wäre, sondern weil wir es einfach nicht getan haben.
Die Zukunft gestalten
Die Messe "eurobee" in Friedrichshafen bietet die perfekte Gelegenheit, zusammenzurücken und zu kommunizieren. Das Projekt Varroaresistenz 2033 wird dort am Stand der GdeB und ihren Landesverbänden sogenannte Varroaresistenzsprechstunden mit informativen Gästen abhalten.
Auch bei der zweiten Veranstaltung von Varroaresistenz 2033 vom 12. bis 14. Januar 2024 in Dresden sollten alle, die es ernst meinen mit Varroaresistenzzucht, am Tisch sitzen und gemeinsam arbeiten. Handeln, Einigen und eine bessere Zukunft der Varroaresistenzzucht sichern - das ist der Weg, den wir gehen müssen, um Varroaresistenz 2033 zu erreichen.
Christian Schneider