, Christian Shneider / al

Exkursion zur Imkerei...

...Jungels. Auf den Spuren der Varroaresistenz

 

Am 06. September 2024 hatten einige Mitglieder von Buckfast-Süd Gelegenheit, an einer besonderen Exkursion zur Imkerei Jungels in Luxemburg teilzunehmen.

Organisiert wurde das Event von der GdeB e.V. in Zusammenarbeit mit der Bewegung „Varroaresistenz 2033“. Die Teilnahme war heiß begehrt, denn die Karten wurden über Social Media verlost und lockten eine bunte Mischung von Imkerinnen und Imkern an – von Hobbyimkern über Berufsimker bis hin zu Züchtern verschiedener Bienenrassen wie Carnica, Buckfast und weitere. Auch Medienvertreter und Fachleute, die sich mit künstlicher Besamung beschäftigen, waren mit dabei. Es versprach, ein abwechslungsreicher und lehrreicher Tag zu werden.

Schon die Anreise mit dem Bus war alles andere als langweilig...
...die Stimmung war heiter, und die Gespräche drehten sich schnell um unsere Leidenschaft – die Bienenhaltung. Rassenunterschiede spielten dabei kaum eine Rolle; vielmehr wurde intensiv über verschiedene Methoden, Ziele und Erfahrungen diskutiert. Ein Austausch, der zeigte, wie vielfältig die Ansätze in der Imkerei sein können.

Als wir schließlich an der Zuchtstation von Paul Jungels ankamen, waren dort etwa 60 Gleichgesinnte. Das Thema der Exkursion war klar: Resistenzzucht. Paul Jungels berichtete ausführlich von seiner Arbeit in den letzten zehn Jahren. Sein Projekt zur Varroaresistenz ist beeindruckend und zog schnell das Interesse aller auf sich. Dabei ging es nicht nur um theoretische Aspekte – auch kritische Fragen wurden offen diskutiert.

Paul öffnete im Verlauf des Nachmittags einige Bienenvölker an der Zuchtstation und am angrenzenden Bienenstand. Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, sowohl Mini als auch Dadant-Einheiten näher zu betrachten. Besonders ins Auge fielen die Oberträger in den Beuten, die keinen Wildbau aufwiesen – ein klares Zeichen der Ordnung und Struktur in den Völkern. Gemeinsam überprüften wir die Bodenschieber auf Varroabefall und begutachteten die Bienen und Brut. Diese praxisnahen Einblicke boten uns eine Fülle an Informationen, die wir in unserer eigenen Arbeit nutzen können.

           

Das Varroaresistenzprojekt von Paul Jungels ist jedoch keine Einzelleistung – dies wurde vor Ort deutlich. Mehrere seiner Kollegen und Unterstützer waren ebenfalls anwesend und bereicherten den Austausch mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen.


Nur einen kurzen Spaziergang entfernt besichtigten wir den Belegstand des Imkervereins Vianden, der von Pol Bourkel geleitet wird. Hier haben Imker die Möglichkeit, ihre Begattungseinheiten kostenlos mit varroaresistenter Genetik begatten zu lassen. Ein wertvolles Angebot, das die Bemühungen um Varroaresistenz weiter unterstützt.

Der Nachmittag verging wie im Flug, und nach den vielen Eindrücken war es Zeit für eine gemütliche Einkehr. Die Gespräche drehten sich weiterhin um die vielen Eindrücke des Tages – und der fachliche Austausch riss nicht ab. Ein Vortrag, der noch tiefer in die Themen VSH (Varroa Sensitive Hygiene) und Genetik eintauchte, bildete den krönenden Abschluss eines ereignisreichen Tages.

Ein großes Dankeschön gebührt Paul Jungels und seiner Familie, die uns so herzlich empfangen haben und bereit waren, uns ihre Zuchtstation und Bienenvölker zu zeigen. Die Offenheit, mit der sie all unsere Fragen beantwortet haben, war beeindruckend. Ebenso danke ich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, deren Neugierde und Begeisterung diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben.

Wer den Tag noch einmal Revue passieren lassen möchte oder nicht dabei sein konnte, hat Glück:  Das Video ist auf dem YouTube-Kanal von Varroaresistenz 2033 zu finden – ein Blick lohnt sich!

Video zur Exkursion

Es war ein rundum gelungener Tag, der uns nicht nur wertvolles Wissen, sondern auch neue Kontakte und wunderbare Erinnerungen beschert hat.

 

Christian Schneider